Die externe Evaluierung 2024/2025 der Universität Luxemburg, die alle vier Jahre gesetzlich vorgeschrieben ist, endete mit der Feststellung unabhängiger internationaler Experten, dass die Uni.lu angesichts ihres jungen Alters bemerkenswert gute Forschungsleistungen erbracht hat.
Die Ergebnisse wurden der parlamentarischen Kommission für Hochschulbildung, Forschung und Digitalisierung vorgelegt. Ziel dieser Bewertung war es, die Qualität, Wirkung und Effektivität der Forschungsinitiativen der Universität zu beurteilen. Sie umfasste eine weitreichende Überprüfung, einschließlich der Bewertung der Forschungsergebnisse, der Ermittlung von Stärken und Schwächen sowie der Formulierung von Empfehlungen zur weiteren Verbesserung der Forschungsbemühungen. Diese Bewertung wurde von 16 Peer-Gremien mit 65 Experten aus 16 Ländern durchgeführt. Die Gesamtbewertung fiel sehr positiv aus und würdigte die Universität Luxemburg als forschungsintensive Einrichtung, die sich in allen drei Aufgabenbereichen einer Universität – Bildung, Forschung und Wissenstransfer an die Gesellschaft – schnell etabliert hat. In diesem Interview reflektiert die Vizerektorin für Forschung, Prof. Simone Niclou, über das Ergebnis der Bewertung.
Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Forschungsbewertung?
Die Bewertung zeigt, dass es uns gelungen ist, in sehr kurzer Zeit eine starke, forschungsorientierte Universität aufzubauen. Wir sind in mehreren Bereichen weltweit führend und betreiben in vielen anderen Bereichen Spitzenforschung. Natürlich gibt es immer Raum für Verbesserungen. Auf welche Bereiche sollten wir uns laut der Bewertung konzentrieren, um unsere Entwicklung fortzusetzen? Wir müssen die Bereiche Gesundheit und Medizin stärken, die digitale Transformation des Landes in den Bereichen KI, Daten und Quantenphysik unterstützen und die Nachhaltigkeit fördern, insbesondere in den Umweltwissenschaften. Wir werden in diesen strategischen Bereichen weiter aufbauen.
‟ Die Personalbeschaffung ist entscheidend: Wenn man zu den Besten gehören will, muss man die Besten einstellen.”
Vice-rector for research
Wie wird die Universität Luxemburg ihre Exzellenz und Relevanz in der Forschung in den kommenden Jahren aufrechterhalten?
Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, der sowohl von der Institution als auch von den einzelnen Forschern ständige Aufmerksamkeit und Ehrgeiz erfordert. Unsere Aufgabe ist es, die für exzellente Forschung erforderlichen Unterstützungsstrukturen und Anreize zu schaffen. Darüber hinaus ist die Personalbeschaffung von entscheidender Bedeutung: Wenn man zu den Besten gehören will, muss man die Besten einstellen.
Die Bewertung hat gezeigt, dass die Universität Fortschritte beim Wissensaustausch mit der Gesellschaft gemacht hat. Könnten Sie diesen Punkt näher erläutern?
Einerseits wurde die Tatsache, dass die Universität eng mit der Gesellschaft verbunden ist und zu Sensibilisierungsmaßnahmen, Wissenstransfer und Politikgestaltung beiträgt, sehr positiv bewertet. Andererseits können wir uns in Bereichen wie der Gründung von Start-ups und Spin-offs, der Anmeldung von Patenten und dem Wissenstransfer zu Produkten oder Dienstleistungen über Unternehmen noch verbessern. Mit der neuen Abteilung für Partnerschaften und Förderung werden wir die Unterstützung der Universität für den Technologietransfer verstärken und Forscher bei der Vermarktung ihrer Entdeckungen begleiten.
Wie lässt sich ein Gleichgewicht zwischen internationaler Spitzenforschung und den nationalen Bedürfnissen Luxemburgs herstellen?
Wir bleiben offen für die Bedürfnisse des Landes und spezifische lokale Anforderungen, streben aber gleichzeitig nach internationaler Spitzenleistung. In vielen Bereichen gelingt es uns, dieses Gleichgewicht zu wahren. Im Bereich der Bildungswissenschaften beispielsweise erbringt das Luxembourg Centre for Educational Testing (LUCET) durch jährliche Überprüfungen wichtige Dienstleistungen für das nationale Schulsystem und baut gleichzeitig eine international anerkannte Datenbank auf, die Spitzenforschung fördert.
Die Bewertung fiel sehr positiv aus. Welche Motivation oder Inspiration sollte die wissenschaftliche Gemeinschaft daraus ziehen?
Die wichtigste Botschaft ist, dass sich die Anstrengungen lohnen. Der Ehrgeiz, die harte Arbeit und das Engagement unserer Forscher und unseres Support-Teams werden international anerkannt. Diese Anerkennung bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.