WW2.lu. Luxemb(o)urg im Zweiten Weltkrieg ist eine Online-Ausstellung, die vom C²DH der Universität Luxemburg auf der Grundlage einer Konvention mit dem Staatsministerium aus dem Jahr 2021 erarbeitet wurde. Ziel der Ausstellung ist es, die Geschichte Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg zu präsentieren und dabei besonders die jüngere historische Forschung zu berücksichtigen. Dazu stützt sie sich auf die Vorteile des digitalen Formats. Die Ausstellung ermöglicht, sich den Erfahrungen von Luxemburgerinnen und Luxemburgern aus verschiedenen Perspektiven anzunähern, indem sie aus einer reichen und oft unbekannten Dokumentation schöpft.
Zwischen „Luxembourg“ und „Luxemburg“ sah sich die Bevölkerung den Germanisierungsbestrebungen des NS-Regimes gegenüber. Die Zeit der Annexion zeigt eine zerrissene Gesellschaft, deren erste Sorge der Bewältigung des Alltags in einer Ausnahmesituation gilt. Die Online-Ausstellung interessiert sich für alle Personen, deren Schicksal in der Zeit 1940-1945 mit Luxemburg verbunden war. Die Erfahrungen von Verfolgung, Opposition und Widerstand sind präsent, genau wie die der Anpassung und der Kollaboration oder auch der Resignation und der Arrangements. Vor allem geht es darum zu zeigen, vor welch oftmals komplexen Entscheidungen Individuen und Kollektive standen, und wie sich ihre Entscheidungen in den vier Jahren unter deutscher Herrschaft entwickelten.
Dank seiner verschiedenen Darstellungsformen und seiner Mehrsprachigkeit richtet sich ww2.lu an ein breites Publikum. 33 Videoclips schaffen ein Panorama bekannter und unbekannter Orte für diesen Zeitraum der Geschichte. Sie bestehen aus Zeitzeugenaussagen, Interviews mit Historikerinnen und Historikern, Archivfilmen und zwei Zeichentrickanimationen.
Im Katalog beschreiben rund sechzig Einträge die vielfältigen Gesichter des annektierten Luxemburg. Diese Texte sind so verfasst, dass sie für alle Nutzerinnen und Nutzer zugänglich sind. Ihre Autorinnen und Autoren, allesamt Experten für ihr Sachgebiet, hatten freie Hand bei ihrer Gestaltung. Die Einträge bilden jeweils eine Einheit mit den Dokumenten, die sie begleiten und die oft die Verbindung zwischen kleiner und großer Geschichte schaffen.
Neugierige Nutzerinnen und Nutzer, die ein Thema vertiefen möchten, können in die Rolle einer Widerständlerin oder eines Widerständlers im Jahr 1944 schlüpfen und die gesamte Archivsammlung der Ausstellung erkunden. Bibliografische Hinweise erlauben eine Erweiterung dieser Entdeckungen.
Schließlich zeigt die Gegenüberstellung verschiedener Karten von Luxemburg-Stadt aus den Jahren 1940-1944 mit dem heutigen Stadtplan, wie die Annexion das Gesicht der Stadt kurz-, aber auch langfristig verändert hat.
Der offizielle Start des Ausstellung findet am 5. Dezember 2024 um 18 Uhr in Neimënster, Salle Edmond Dune statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung wird empfohlen. Die Präsentation erfolgt in Französisch.