Das Long-COVID-Syndrom ist eine postakute Komplikation der SARS-CoV-2-Infektion. Es tritt in bis zu 10 % der Fälle auf und ist damit eine erhebliche Belastung für die Gesundheit der Bevölkerung. Dauer und Schweregrad des Syndroms sind sehr unterschiedlich. Häufig beeinträchtigen Symptome wie Müdigkeit, Atembeschwerden, Schmerzen und kognitive Schwierigkeiten den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen. Obwohl vielversprechende Medikamente in der Entwicklung sind, ist deren Wirksamkeit noch nicht nachgewiesen. Es besteht daher ein dringender Bedarf an alternativen Therapiemöglichkeiten.
Fastendiäten könnten hier vielversprechende und leicht zugängliche Alternativen darstellen, da sie auf Entzündungsprozesse und ein Ungleichgewicht des Darm-Mikrobioms abzielen; zwei bekannte Merkmale des Long-COVID-Syndroms.
Das FastCoV Forschungsprojekt
Dieses Projekt untersucht, ob Fasten eine geeignete Behandlungsmöglichkeit für das Long-COVID-Syndrom darstellt. Hierzu werden die Auswirkungen einer Kalorienrestriktion (max. 350 kcal/Tag) auf die Symptome untersucht.
In einer Pilotphase mit 20 Teilnehmern wird die Durchführbarkeit einer randomisierten klinischen Studie untersucht, in der die Teilnehmer ein 7-tägiges überwachtes Fastenprogramm absolvieren. Basierend auf den Ergebnissen der Pilotphase werden weitere 64 Patienten für die klinisch Studie rekrutiert, die das gleiche Fastenprotokoll durchlaufen. Nach dem Fasten wird eine Gruppe der Teilnehmer zu ihrer normalen Ernährung zurückkehren, während eine andere Gruppe eine entzündungshemmende Diät einhalten wird.
Das Ziel der Studie ist es hochwertige Daten über die Auswirkingen einer Kalorienrestriktion auf die Symptome des Long-COVID-Syndroms und des Gesundheitsstatus der Betroffenen zu sammeln. Sie wird auch analysieren, ob die möglichen Vorteile des Fastens über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden können. Die Ergebnisse könnten so zur Entwicklung maßgeschneiderter Interventionen für diese komplexe Erkrankung beitragen.
Hauptziele des Projekts
Eine wirksame Behandlungsoption
Das Hauptziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer wirksamen Behandlungsmöglichkeit für Patienten, für die es derzeit keine therapeutischen Alternativen gibt.
Verständnis biologischer Mechanismen
Bewertung der durch das Fasten hervorgerufenen biologischen Veränderungen und ihrer Auswirkungen auf die zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen.
Zusammensetzung und Funktion des Darm-Mikrobioms
Untersuchung von Veränderungen des Darm-Mikrobioms und deren Auswirkungen auf die Stoffwechsel- und Immunfunktion sowie die kognitive Leistungsfähigkeit über die Darm-Hirn-Achse.
Physiologische und psychische Symptome
Bewertung der Verbesserung des wahrgenommenen körperlichen und psychischen Wohlbefindens der Patienten durch Fragebögen, Interviews und klinische Bewertungen.
‟ Diese Studie untersucht die möglichen Auswirkungen des Fastens auf die Symptome des Long-COVID-Syndroms und wie es die Gesundheit und Lebensqualität der Patienten verbessern kann”
Assistant professor / Senior research scientist, Medical Translational Research group
Project Team
- Jochen SCHNEIDER, PI
- Charles Benoy, PI, Centre Hospitalier Neuro-Psychiatrique CHNP (external)
- Raquel Gómez Bravo, PI, Centre Hospitalier Neuro-Psychiatrique CHNP (external)
- Marta SANCHEZ CASTRO, Project member
- Maria Angeliki PAVLOU, Project member
- Paul WILMES, Project member
- Andreas Michalsen, Project member, University Clinic of Naturopathy at the Charité of Berlin (external)
- Daniela Koppold, Project member, University Clinic of Naturopathy at the Charité of Berlin (external)