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Mentale Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen im Schulalter in Luxemburg

  • Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften (FHSE)
    01 Februar 2024
  • Kategorie
    Forschung
  • Thema
    Sozialwissenschaften

Das Wohlbefinden luxemburgischer Kinder und Jugendlicher:
Mädchen sind schlechter dran als Jungen

Bericht über die HBSC-Umfrage 2022 in Luxemburg

Der Bericht über mentale Gesundheit in Luxemburg im Rahmen des Projekts Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) wurde neulich veröffentlicht. Auf die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen konzentrierend, dieser Bericht ist der erste einer Reihe von thematischen Veröffentlichungen, die in den nächsten Monaten auf der Grundlage der Erhebung 2022 folgen werden.

HBSC ist eine internationale Umfragekooperation unter der Ägide der World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation) – Regionalbüro für Europa, an der mehr als 50 Länder und Regionen aus Europa, Nordamerika und Asien beteiligt sind. In Luxemburg wird die HBSC-Studie in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit/Gesundheitsdirektion, dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend und dem Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung (Centre for Childhood and Youth Research, CCY) der Universität Luxemburg durchgeführt.

Die Erhebung wird alle 4 Jahre bei Schülern im Alter von 11 bis 18 Jahren durchgeführt. Im Jahr 2022 nahm eine repräsentative Stichprobe von 9 432 Schülerinnen und Schülern aus 688 Klassen und 152 Schulen an der HBSC Luxembourg Umfrage teil. Dieser erste Bericht dokumentiert die Ergebnisse zur mentalen Gesundheit und zum Wohlbefinden.

Wichtigste Ergebnisse:

  • Im Allgemeinen sind die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden der Jugendlichen in Luxemburg zurückgegangen. Im Jahr 2022 gaben 28,7 % der Jugendlichen eine hohe Lebenszufriedenheit an, verglichen mit 31,5 % im Jahr 2018.
  • Mädchen sind schlechter dran als Jungen: 62,3 % der Mädchen berichteten über mehrfache gesundheitliche Beschwerden, verglichen mit 35,4 % der Jungen.
  • Mit zunehmendem Alter nahm die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden der Jugendlichen ab. Die Prävalenz der depressionsgefährdeten Jugendlichen lag bei 8,1 % für Jungen und 14,6 % für Mädchen im Alter von 11-12 Jahren und bei 18,7 % für Jungen und 34,1 % für Mädchen im Alter von 17-18 Jahren.
  • Je nach Geschlecht zeigte sich ein unterschiedliches Altersmuster. So fühlten sich beispielsweise 14,0 % der Mädchen im Alter von 11-12 Jahren einsam; danach folgte ein steiler Anstieg, und 26,6 % der 13-14-Jährigen berichteten, dass sie sich einsam fühlten, ohne dass es danach signifikante Altersunterschiede gab. Bei den Jungen ist ein steiler Anstieg des Einsamkeitsgefühls zwischen 13-14 Jahren (9,1 %) und 15-16 Jahren (15,4 %) zu verzeichnen, wobei jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den Altersgruppen 11-12 und 13-14 Jahre auf der einen Seite und 15-16 und 17-18 Jahre auf der anderen Seite besteht.
  • Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede wurden mit anderen psychosozialen und sozialen Unterstützungsfaktoren in Verbindung gebracht. So berichteten Jungen beispielsweise über eine größere familiäre Unterstützung als Mädchen.

Diese Ergebnisse sind nicht überraschend. Ein ähnliches Geschlechts- und Altersmuster wurde bereits in früheren Erhebungen der HBSC Luxemburg sowie in vielen anderen Ländern festgestellt. Sie schärfen jedoch das Bewusstsein, da der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen seit 2006 am größten ist.

Der HBSC-Bericht über mentale Gesundheit und Wohlbefinden in Luxemburg kann derzeit von der Website www.hbsc.lu heruntergeladen werden, auf der auch interaktive Datenvisualisierungen zwischen 2006 und 2022 verfügbar sind. Die folgenden Berichte werden ebenfalls auf der gleichen Website zum Download zur Verfügung stehen. Sie werden sich mit folgenden Themen befassen: Gesundheitsverhalten, z. B. körperliche Aktivität und Ernährungsgewohnheiten; Risikoverhalten, z. B. Substanzkonsum und körperliche Kämpfe; sozialer Kontext, einschließlich sozialer Unterstützung und schulischem Umfeld, und; Trends im Zeitverlauf und Auswirkungen des Covid-19 auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen.

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