Die Universität Luxemburg bietet ein neues Universitätszertifikat an, um die Herausforderungen zu verstehen, mit denen Menschen mit Autismus im Alltag konfrontiert sind. Ziel ist es, eine gerechtere und effektivere Inklusion in der Schule, im Beruf und in sozialen Bereichen zu fördern und diese Bevölkerungsgruppe bestmöglich zu begleiten.
Trotz Fortschritten in den Bereichen Diversität und Inklusion ist Autismus nach wie vor weitgehend unbekannt. Dies soll sich mit dem Zertifikat ändern: Die Teilnehmenden lernen, die charakteristischen Anzeichen von Autismus zu erkennen, ihn von anderen ähnlichen Störungen zu unterscheiden und Diagnosen richtig zu interpretieren, um die Betroffenen besser begleiten zu können.
„Zu viele Menschen mit Autismus stoßen täglich auf Hindernisse – sei es in der Schule, am Arbeitsplatz, beim Zugang zur Gesundheitsversorgung oder in ihrem sozialen Leben“, erklärt Andreia Costa, Programmdirektorin des Zertifikats. „Diese Schwierigkeiten sind kein Schicksal. Sie resultieren oft aus einem Mangel an Verständnis. Genau hier spielt die Ausbildung eine Schlüsselrolle: Sie gibt Fachleuten die notwendigen Werkzeuge an die Hand, um eine echte Inklusion zu fördern.“
‟ Genau hier spielt die Ausbildung eine Schlüsselrolle: Sie gibt Fachleuten die notwendigen Werkzeuge an die Hand, um eine echte Inklusion zu fördern”
Research scientist
Mit einem multidisziplinären und entschieden praxisorientierten Ansatz zielt dieses Zertifikat darauf ab, die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überbrücken. In einer Zeit, in der schätzungsweise einer von 100 Menschen von Autismus betroffen ist – das sind etwa 6.000 Menschen in Luxemburg –, erscheint die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte mehr denn je unerlässlich.