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Erste Lektionen für die Alphabetisierung von Schülern nach Wahl

  • Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften (FHSE)
    21 Juni 2024
  • Kategorie
    Forschung
  • Thema
    Geisteswissenschaften

Das Pilotprojekt, das die Alphabetisierung nach Wahl zwischen Französisch und Deutsch in gemischten Klassen anbietet, könnte potenziell dazu beitragen, Bildungsungleichheiten in Luxemburg zu Beginn der Schullaufbahn zu beheben, wie die Zwischenbilanz des Luxembourg Centre for Educational Testing (LUCET) der Universität Luxemburg zeigt.

Auf der Grundlage der im Herbst 2023 im Rahmen des Schulmonitorings erhobenen Daten der Épreuves Standardisées (ÉpStan) erzielen Schüler, die auf Französisch alphabetisiert sind, in den in ihrer Alphabetisierungssprache durchgeführten Prüfungen zum Hörverständnis und zu den Vorstufen der Schriftsprache bessere Ergebnisse als die Schüler der Referenzstichprobe mit vergleichbaren Merkmalen, in der das Lesen und Schreiben jedoch gemäß dem nationalen Lehrplan durchgängig auf Deutsch erlernt wird.

Das zum Schuljahresbeginn 2022/2023 in vier Grundschulen in Luxemburg eingeführte Alphabetisierungspilotprojekt „Zesumme wuessen!“ ermöglichte es den Schülern, die in die Grundschule (Zyklus C2.1) eintraten und dies wünschten, in gemischten Klassen mit dem Erlernen der Schriftsprache auf Französisch oder Deutsch zu beginnen.
Der Anteil der Grundschüler, die nicht Luxemburgisch als erste Sprache in der Familie sprechen, betrug im Schuljahr 2022/2023 laut Daten des Ministeriums für Erziehung, Kinder und Jugend 67,7%.

Die ersten Ergebnisse zeigen auch, dass sich die Eltern von Kindern, die in Französisch alphabetisiert sind, eher in der Lage fühlen, ihr Kind beim schulischen Lernen zu unterstützen.

In den akademischen Schlüsselbereichen zeigen die Ergebnisse der Mathematikprüfung und der Prüfung zum Hörverständnis des Luxemburgischen – die beide sowohl für die Schüler des Pilotprojekts als auch für die Schüler der Referenzgruppen in luxemburgischer Sprache durchgeführt wurden -, dass die meisten Schüler über solide Grundkenntnisse verfügen, unabhängig von ihren Familiensprachen und der Sprache, in der sie alphabetisiert wurden.

Diese erste Bewertung des Pilotprojekts muss jedoch mit Vorsicht interpretiert werden. Zum einen unterscheiden sich die Tests (Hörverständnis und Vorläufer des Schriftspracherwerbs) aufgrund der Alphabetisierungssprache, und das, obwohl sie ähnlich konzipiert sind. Zum anderen ist die Größe der Pilotgruppen gering.

Durch die schrittweise Integration der am Pilotprojekt teilnehmenden Klassen werden die ÉpStan eine eingehendere Analyse der potenziellen Unterschiede in den schulischen Leistungen zwischen den Schülern, die ihre Alphabetisierung auf Französisch fortsetzen, und denjenigen, die sich in naher Zukunft für Deutsch entschieden haben, ermöglichen.”
Sonja Ugen

Sonja Ugen

Direktorin ff des LUCET

Die ÉpStan wurden 2014 als strukturelle Aufgabe der Regierung in die Universität Luxemburg integriert und sind ein Instrument des Schulmonitorings, mit dem während der gesamten Schulzeit überprüft werden kann, ob die Bildungsziele des vorangegangenen Lernzyklus erreicht werden konnten. Die nationalen Resultate können unter dashboard.epstan.lu eingesehen werden.

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