News

Risikoverhalten von Kindern und Jugendlichen im Schulalter in Luxemburg

  • Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften (FHSE)
    28 Mai 2024
  • Kategorie
    Forschung
  • Thema
    Sozialwissenschaften

Bericht über die luxemburgische HBSC-Umfrage 2022

8. Mai 2024

Die Forschungsgruppe Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) in Luxemburg hat ihren Bericht zum Risikoverhalten veröffentlicht. Dieser Bericht konzentriert sich auf Substanzkonsum, Verhütung, problematische Nutzung sozialer Medien und Mobbing. Es handelt sich um den dritten Bericht in einer Reihe von thematischen Veröffentlichungen, die in den nächsten Monaten auf der Grundlage der HBSC-Umfrage von 2022 folgen werden.

HBSC ist eine internationale Umfrage, die unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (Regionalbüro für Europa) steht. An ihr sind mehr als 50 Länder und Regionen aus Europa, Nordamerika und Asien beteiligt. In Luxemburg wird die HBSC-Studie in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit/Gesundheitsbehörde, dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend und dem Centre for Childhood and Youth Research (CCY) der Universität Luxemburg durchgeführt.

Die Umfrage wird alle 4 Jahre bei Schülerinnen und Schülern im Alter von 11 bis 18 Jahren durchgeführt. Im Jahr 2022 nahm eine repräsentative Stichprobe von 9.432 Schülerinnen und Schülern aus 688 Klassen und 152 Schulen an der HBSC-Umfrage in Luxemburg teil. Dieser Bericht dokumentiert die Ergebnisse in Bezug auf das Risikoverhalten.

Wichtigste Ergebnisse:

  • Die Lebenszeitprävalenz des Substanzkonsums betrug: 42,7 % für Alkohol, 19,1 % für das Rauchen von Tabak, 24,8 % für den Konsum von E-Zigaretten und 21,4 % für Cannabiskonsum.
  • Die Prävalenz der meisten der untersuchten Risikoverhaltensweisen ist seit 2018 leicht zurückgegangen oder stabil geblieben.
  • Die Prävalenz von Jugendlichenn mit problematischer Nutzung sozialer Medien hat sich seit 2018 von 5,9 % auf 9,1 % fast verdoppelt. Sie war bei Mädchen, 13- bis 14-jährigen Jugendlichen und Schülerinnen und Schülern der unteren Klassen des Enseignement Secondaire Général höher als bei ihren  Mitschülerinnen und Mitschülern.
  • Die Prävalenz von Risikoverhaltensweisen nahm mit dem Alter zu (mit Ausnahme von Mobbing-Viktimisierung und -Täterschaft, Kondomgebrauch und problematischer Nutzung sozialer Medien). So gaben beispielsweise 15,1 % der Jugendlichen im Alter von 11-12 Jahren an, Alkoholk getrunken zu haben, während es bei den 17-18-Jährigen 75,4 % waren.
  • Wer mit beiden Elternteilen  zuzsammenlebte, war gegen die meinsten Risikoverhaltensweisen geschschützt. So hatten beispielsweise 20,9 % der Jugendlichen, die mit beiden Elternteilen zusammenlebten, E-Zigaretten geraucht, verglichen mit 32,4 % und 33,1 % derjenigen, die in einer Stieffamilie bzw. bei einem Alleinerziehenden lebten.
  • Obwohl dies zum Teil auf den Zusammenhang zwischen Risikoverhalten und Alter zurückzuführen ist, war die Prävalenz der meisten Risikoverhaltensweisen bei den Schülerinnen und Schülern des enseignement secondaire général und der formation professionnelle höher als bei den Schülerinnen und Schülern des enseignement secondaire classique.

Trotz des leichten Rückgangs des Alkohol- und Zigarettenkonsums zwischen 2018 und 2022 geben der Cannabiskonsum und der E-Zigarettenkonsum Anlass zur Sorge. Die Ergebnisse der HBSC-Umfrage können als Monitoring-Instrument dienen und die Entwicklung und Verbesserung von Präventionsprogrammen unterstützen, die auf Jugendlichen abzielen, insbesondere solche, die eine höhere Prävalenz von Risikoverhaltensweisen aufweisen.

Der Bericht von HBSC Luxembourg über das Risikoverhalten von Kindern und Jugendlichen kann derzeit von der Website www.hbsc.lu heruntergeladen werden, auf der auch interaktive Datenvisualisierungen zwischen 2006 und 2022 verfügbar sind. Die nachfolgenden Berichte werden ebenfalls auf dieser Website zum Download zur Verfügung stehen. Sie werden sich auf folgende Themen konzentrieren: Sozialer Kontext, einschließlich sozialer Unterstützung und schulischem Umfeld, sowie Trends im Laufe der Zeit und Auswirkungen von Covid-19 auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen.

Diesen Beitrag teilen