Thema
Andreas Reckwitz, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Soziologen, hat mit seinem jüngsten Buch eine neue Vokabel in die aktuelle Gegenwartsdeutung eingebracht: Verlust. Das Buch formuliert die These, dass die westliche Moderne schon immer von einer Verlustparadoxie angetrieben wurde. Sie will Verlusterfahrungen vermeiden und potenziert sie dadurch gerade. Der Vortrag begibt sich auf eine kritische Lektüre der Überlegungen von Reckwitz: Wie analysiert er die sozialen und kulturellen Strukturen, die das Verhältnis der Moderne zum Verlust prägten? Warum kollabiert das Verhältnis zum Verlust zusammen mit dem Fortschrittsnarrativ in der Spätmoderne? Warum eskalieren Verlustängste und Verlusterfahrungen in der Gegenwart? Und in welchem Bezug steht diese Verlust-These zu aktuellen theologischen Ansätzen, die eine Fragmentierung der spätmodernen Identitäten andenken?
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