Die Universität schafft neue Möglichkeiten für Studierende und rückt generative künstliche Intelligenz, innovatives Lernen und studentisches Engagement in den Mittelpunkt ihres akademischen Konzepts. Prof. Philippe Hiligsmann, Vizerektor für akademische und studentische Angelegenheiten, gewährt Einblicke in die Initiativen, die das Studienerlebnis von morgen prägen werden.
KI revolutioniert die Hochschulbildung
Generative KI-Tools gewinnen im Hochschulbereich zunehmend an Bedeutung. Das Ziel der Universität ist es, Innovationen in diesem Bereich voranzutreiben und dabei hohe Standards in puncto Verantwortlichkeit, Ethik und Transparenz zu wahren.
„Durch die Integration von KI in das Studentenleben ebnen wir den Weg für eine agilere Ausbildung mit Blick auf die Zukunft“, unterstreicht Philippe Hiligsmann. „Als Universität ist es unsere Aufgabe, die Studierenden besser auf komplexe berufliche, wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen vorzubereiten. Zudem möchten wir eine personalisiertere Bildung schaffen, in der Studierende mehr Kontrolle über ihr Lernen übernehmen können.“
Kreative und verantwortungsbewusste KI-Nutzer ausbilden
„Zu Beginn dieses akademischen Jahres nahmen neue Studierende an einem Workshop zum Thema künstliche Intelligenz teil. So stellen wir sicher, dass alle ein gemeinsames Grundverständnis von KI haben. Zusätzlich bieten wir einen Workshop an, der sich ganz um Best Practices im Umgang mit KI dreht.“ Studierende und Lehrende haben außerdem Zugang zu einem Benutzerhandbuch für generative KI. Diese Richtlinien sollen das digitale Lernen unterstützen und gleichzeitig akademische Integrität sowie Datenschutz gewährleisten.
„Es geht uns um mehr als nur die Nutzung dieser Technologien – wir wollen Studierenden helfen, kritisches Denken, Kreativität und digitale Autonomie zu entwickeln. Langfristig möchte ich einen personalisierten KI-Agenten etablieren, den Studierende für ihre Kurse nutzen können. Eine Art maßgeschneiderte Lernhilfe für jeden Einzelnen.“
Die Innovationskraft der Lehrkräfte nutzen
Das Lehrpersonal ist zugleich treibende Kraft und Nutznießer der Integration von KI in die Bildung. „Die Art und Weise, wie Menschen lernen, verändert sich – und mit ihr auch die akademische Bewertung. Eine unserer Prioritäten ist es daher, die Prüfungsformen zu überdenken und innovative Konzepte zu entwickeln, die den Veränderungen durch neue Technologien gerecht werden. Wir denken beispielsweise über mündliche Prüfungen nach, aber auch neue hybride Konzepte bieten interessante Möglichkeiten.“
„Unsere Lehrgemeinschaft ist ein Ideenschmiede für pädagogische Konzepte. Workshops werden dazu beitragen, diese kreative Energie zu bündeln und originelle Konzepte zu entwickeln, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind“, so Philippe Hiligsmann.
‟ Neue Technologien entwickeln sich rasant weiter, und wir werden uns ihrer Auswirkungen täglich bewusster. Unsere Aufgabe als Universität ist es, Studierenden die Fähigkeit zu vermitteln, diese Tools mit kritischem Denken und Urteilsvermögen einzusetzen.”
Vice-Rector for Academic and Student Affairs
Das Institut für Innovatives Lehren und Lernen
Das neue Institut für Innovatives Lehren und Lernen (I²TL) wird die treibende Kraft hinter diesen Entwicklungen sein. Mit drei zentralen Säulen – kontinuierliche berufliche Weiterbildung für Lehrkräfte, digitale Bildung und einem Fonds für Bildungsinnovation – soll das Institut ein dynamisches Ökosystem für Bildungsinnovation, interdisziplinäre Zusammenarbeit und aktives Engagement schaffen. Der Fonds wird kühne Projekte fördern und Ideen zum Leben erwecken, die das Studienerlebnis neu definieren.
Studentisches Engagement – eine tragende Säule
„Ich kam an die Universität Luxemburg von der Katholischen Universität Löwen, die auf eine lange Tradition eines stark autonomen Studentenlebens zurückblicken kann. Diese Erfahrung ist unbezahlbar, um schnell Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Studentenlebens zu erkennen“, erklärt Philippe Hiligsmann. „Mein Ziel ist es, Studierenden Werkzeuge und Anreize zu bieten, ihre eigene Laufbahn zu gestalten und ihre Energie aktiv in das Studentenleben einzubringen.“
Künftig wird das Zertifikat für studentisches Engagement und Leadership diese Leistungen als wesentlichen Bestandteil der Ausbildung anerkennen. Während des ganzen Jahres können Studierende durch die Teilnahme an außercurricularen Aktivitäten auf dem Campus zusätzliche ECTS-Punkte erwerben. Das Zertifikat entspricht 10 ECTS-Punkten.
Entwicklung interdisziplinärer Lehre
Schließlich legt das akademische Projekt der Uni.lu auch einen Schwerpunkt auf Interdisziplinarität, die im Herzen der Universitätsvision steht. Interdisziplinäre Ansätze ermöglichen es, zentrale und komplexe Themen unserer Gesellschaft anzugehen und den Weg für konkrete, innovative Lösungen zu ebnen.
„Diese interdisziplinäre Vision wird sich auch verstärkt in unserer Lehre widerspiegeln. Wir streben daher die Entwicklung neuer interdisziplinärer Studiengänge auf Bachelor- und Master-Ebene an.“