Joël Billieux, Associate Professor an der Universität Luxemburg, belegt Platz 4 in einem von Elsevier erstellten internationalen Leistungsmesser der weltweit einflussreichsten Wissenschaftler im Fachbereich Psychologie.
Grundlage der Einstufung ist der Field-Weighted Citation Impact (FWCI), der angibt, wie häufig die Veröffentlichungen der Wissenschaftler, beispielsweise wissenschaftliche Artikel oder Buchkapitel, im Vergleich zu ihren Forscherkollegen zitiert wurden. Dabei wird die Zitierhäufigkeit höher gewichtet, wenn der Beitrag von einem Wissenschaftler aus dem gleichen Fachgebiet zitiert wird. Die Kennzahl basiert auf der globalen Scopus-Datenbank und berücksichtigt Zitate aus dem Erscheinungsjahr sowie der nachfolgenden drei Jahre.
Der FWCI-Index von Joël Billieuxbeträgt 4,34, was zeigt, dass seine Veröffentlichungen weltweit mehr als viermal so oft zitiert werden wie der Durchschnitt vergleichbarer Veröffentlichungen. Damit ist er einer der einflussreichsten Wissenschaftler in der heutigen psychologischen Forschung.
„Dieses Ranking ist eine wichtige Anerkennung der Qualität unserer Arbeit in den letzten Jahren sowie der wachsenden Bedeutung und Sichtbarkeit von Suchtverhalten in der Psychologie. Es sollte erwähnt werden, dass das Ranking die Leistung eines Teams widerspiegelt. Das wäre nicht möglich gewesen ohne das Engagement und die Leidenschaft der PhD-Studenten und Postdocs, mit denen ich in den letzten Jahren zusammengearbeitet habe“, erläutert Prof. Billieux.
Die Psychologie von Sucht- und zwanghaftem Verhalten
Joël Billieux ist außerordentlicher Professor für Klinische Psychologie und Direktor des Addictive and Compulsive Behaviors Lab (ACB-Lab) an der Universität Luxemburg. Das Forschungsteam untersucht die psychologischen Prozesse (kognitive, affektive, motivierende, zwischenmenschliche), bei Sucht- und Zwangsstörungen und ist auf die Entwicklung psychologischer Interventionen spezialisiert, die auf die inkriminierten Prozesse abzielen (z. B. Selbstkontrolle, mentale Bilder, Verzerrungen bei kognitiver Wahrnehmung und Aufmerksamkeit). Ein weiterer Schwerpunkt des ACB-Lab ist die Identifizierung psychologischer Prozesse, die verschiedene Sucht- und Zwangsstörungen gemeinsam haben.
Prof. Billieux forscht ebenfalls über Konzeptualisierung und Diagnose von Verhaltensabhängigkeiten (wie Glücksspiel- und Spielsucht oder übermäßiges Sexualverhalten) und den Auswirkungen neuer Technologien auf das Verhalten.
Er erhielt 2017 den Preis „Young Researcher in Human and Social Sciences 2016-2017„ von der Agence Universitaire de la Francophonie. Er wurde 2017 an die Universität Luxemburg berufen und ist außerdem für die Weltgesundheitsorganisation als Experte auf dem Gebiet der Spiel- und Glücksspielsucht tätig. In dieser Funktion beteiligt er sich an Arbeitsgruppen zu den Auswirkungen der neuen Informationstechnologien auf die öffentliche Gesundheit und an der internationalen Klassifizierung von Krankheiten (International Classification of Diseases, ICD 11), die 2018 veröffentlicht wurde. Die Spielsucht wurde 2018 erstmals in den Bereich der Suchtstörungen aufgenommen.