Vortragsreihe der Arbeitsgruppe „Humanities and Religion“
Die Vexierfrage, was früher ist, das Wort oder die Schrift, ist ebenso unlösbar wie die Frage, ob das Huhn früher ist als das Ei, oder umgekehrt. Fragwürdig allein ist das bereits von Platon im Dialog Phaidros aufgeworfene Problem der Differenz von Wort und Schrift, die in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts im Disput zwischen Hans-Georg Gadamer und Jacques Derrida eine neue Aktualität erhielt. Während in Derridas Frühschriften der Gegensatz von Hermes, dem Götterboten der griechischen Mythologie und Theuth, dem ägyptischen Gott der Schrift, das Feld beherrscht, rückt in seinen Spätschriften das apokalyptische „Komm“ in den Vordergrund, wodurch der Gegensatz von mündlicher Rede und schriftlicher Fixierung zwar nicht aufgehoben aber doch relativiert wird. Ein Rückblick auf Franz Rosenweigs Aufsatz: „Die Schrift und das Wort“ ergänzt die Fragestellung durch einen bibelhermeneutischen Ausblick.
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